Das optimierte Gehirn von Michael Jordan

Image of a basketball throw

„The Shot“ [1]: 07.05.1989. NBA Playoffs, Chicago Bulls vs. Cleveland Cavaliers. Noch drei Sekunden sind zu spielen, Michael Jordan hat mit einem Wurf die Möglichkeit die Series für Chicago zu entscheiden. Er wird von zwei Spielern bedrängt, nimmt den Ball entgegen, Richtungswechsel, springt hoch und passt noch im Sprung seinen Wurf perfekt an. Der Inbegriff vom motorisch optimierten Gehirn des vielleicht besten Basketballers aller Zeiten.

Wenn man solch flexible und zielgerichtete Bewegungen von professionellen Basketballer_innen öfters betrachtet, erwischt man sich manchmal bei der Frage: Wie schafft es das Gehirn, solch unglaublich schnelle Bewegungen so dynamisch an das Spielgeschehen anzupassen? Die Antwort ist zwar einfach, der zugrundeliegende Prozess jedoch hochkomplex:  Die Neurowissenschaften haben herausgefunden, dass sich bestimmte Bereiche des Gehirns von Basketballern und nicht-Basketballer unterscheiden. Diese Unterschiede beruhen auf kontinuierlichem intensiven Training, welches über viele Jahre hinweg neuroplastische Prozesse [2] hervorgerufen hat. Diese Prozesse bewirken Veränderungen in der Gehirnaktivität und der Struktur. So ist z.B. beobachtet worden, dass das Striatum (welches in der Mitte unseres Gehirns sitzt) bei professionellen Spielern im Vergleich zu anderen Personen größer ausgeprägt ist [3]. Das Striatum ist eine Hirnregion, welches insbesondere für motorische Prozesse, motorisches Lernen und Handlungsplanung verantwortlich ist. Die Forschung zeigt also, dass jahrelanges Training mit strukturellen Veränderungen des Gehirn einhergeht. Kurz gesagt: Um oben mitzuspielen zu können muss dein Gehirn strukturelle Anpassungen durch jahrelanges Training erfahren haben.

Das Gehirn eines professionellen Basketballers arbeitet effizienter.

Es wird außerdem angenommen, dass das Gehirn eines Basketballers effizienter arbeitet als das Gehirn von nicht-Athleten. In einer Studie im Gehirnscanner (MRT) zeigte sich, dass bestimmte Gehirnregionen von Basketballern bei Wahrnehmungs- und Kognitionsaufgaben weniger aktiv sind und dennoch Höchstleistungen vollbringen [4]. Weniger Ressourcen und damit weniger Energie werden für die Bearbeitung solcher Aufgaben verwendet. Das Gehirn arbeitet effizienter. Dadurch werden Ressourcen für andere Aufgaben frei, die bei einem solch hoch-dynamischen komplexen Sportspiel wie Basketball dringend nötig sind.

Professionelle Basketballer verfügen über ein ausgeprägtes Spiegelneuronen System.

Neben den erwähnten Punkten verfügen professionelle Basketballer auch über ein höheres Antizipationsvermögen als nicht-Basketballer. Es wird vermutet, dass dies durch ein ausgeprägteres sogennanntes Spiegelneuronensystem geschieht. Die Neuronen des Spiegelneuronensystem sind immer dann aktiv wenn Bewegungen von anderen Personen wahrzunehmen, zu erkennen und richtig zu verarbeiten sind. Basketballer können beispielsweise anhand der Bewegung von Mit- oder Gegenspielern viel besser antizipieren, ob der Korb getroffen wird oder nicht [5]. Dies ist natürlich bei Rebounds, Steals und anschließendem Umschalten extrem relevant. Denn nur wenn Prozesse der Wahrnehmung und Handlung im Gehirn durch jahrelanges Training optimal aufeinander abgestimmt sind, kann es zur Ausbildung eines hohen Grads an Expertise kommen.

Doch selbst wenn du deine strukturelle Grundlage im Gehirn aufgebaut hast und dein Gehirn effizient arbeitet, heißt es nicht, dass du jedes einzelne Training und Spiel deine Topleistung abrufen kann. Warum? Weil du Mensch bist, auch mal gute und schlechte Tage hast und dich nicht permanent im optimalen Hirnzustand befinden kannst. So kann z.B. die Qualität deines Freiwurfs leiden, wenn du zu angespannt, abgelenkt oder emotional bist. Hier kommen wir als neuro11 ins Spiel, um mit Hilfe unseres neuro11 brain training dein Gehirn direkt auf dem Court zu trainieren. Wenn du hierzu Näheres wissen möchtest, dann kontaktiere uns gerne via info@neuro11.de.

Unser Tipp: Wenn du das nächste Mal ein Basketball Spiel im Fernsehen oder live ansiehst, dann versuche dich bewusst darauf zu konzentrieren, wie gut und schnell einige Spieler erkennen, wohin der Ball fliegt. Dies wird auch sehr deutlich, wenn du z.B. bei einem wichtigen Freiwurf den Live-Stream pausierst, fünf Sekunden zurückspulst und dir so ihre Antizipation mehrmals anschaust. Du wirst relativ schnell sehen, dass sich professionelle Basketballer schon sehr früh korrekt zum Ball orientieren, obwohl noch nicht einmal klar ist, ob der Wurf rein geht oder nicht.

#trainyourbrain

Wenn dich dieser Artikel interessiert hat und du mehr zu diesem Thema wissen möchtest, dann kontaktiere uns gerne via info@neuro11.de. Wir freuen uns auf deine Anfrage.

Referenzen

[1] Youtube Video über „The Shot“: Link

[2] Wikipedia Artikel „Neuronale Plastizität“: Link

[3] Human Movement Artikel: Link

[4] Biological Psychology Artikel: Link

[5] Nature Neuroscience Artikel: Link