Permanente Verbesserung durch wachstumsorientiertes Denken

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"Ich spiele, um Dinge herauszufinden, um etwas zu lernen; denn wenn man mit der Angst vor dem Scheitern spielt oder nur mit dem Willen zum Sieg, insbesondere wenn dieser den Misserfolg überwiegt, dann ist es so oder so eine Schwäche."

Als Professorin an der weltweit angesehenen Stanford Universität [1] in Kalifornien (USA) hat Carol S. Dweck mit ihren Studien und populärwissenschaftlichen Büchern dem Begriff „Mentalität“ eine ganz neue und wissenschaftlich untermauerte Richtung gegeben. Dazu erforschte sie die Unterschiede zwischen erfolgreichen und weniger erfolgreichen Menschen. In etlichen Studien fand sie heraus, dass ca. 40% von uns eine feste Mentalität besitzen. Diese Menschen glauben, dass „…Grundfähigkeiten, Intelligenz, Talente, nur feste Eigenschaften sind. Sie haben eine gewisse Menge davon und das war’s dann auch schon.“. Im Gegensatz dazu besitzen ca. 40% der Menschen eine wachstumsorientierte Denkweise (die restlichen 20% sind irgendwo dazwischen). Bei dieser Denkweise glauben Menschen, dass „…Talente und Fähigkeiten durch Anstrengung, guten Unterricht und Durchhaltevermögen entwickelt werden können. Sie glauben nicht unbedingt, dass alle gleich sind oder jeder Einstein sein kann, aber sie glauben, dass jeder klüger werden kann, wenn er daran arbeitet.“ [2].

Löwe oder Gazelle?

Uns wurde von einem der angesehensten deutschen Torwarttrainer eine Geschichte erzählt, welche die unterschiedlichen Denkweisen aus der Sicht der Praxis veranschaulicht. Er berichtete, manche Torhütertalente als Löwen und andere wiederum als Gazellen zu sehen. Als Löwe baut der Athlet nach außen hin ein starkes Bild von sich auf und lässt sich keine Schwächen ansehen. Die Gazelle hingegen scheint auf den ersten Blick passiv und unscheinbar, versteht jedoch, dass sie jeden Tag auf der Hut sein und dazulernen muss, um zu überleben. Langfristig sehe er die Gazelle erfolgreicher als den Löwen, weil eine Gazelle durch negative Erlebnisse dazulernt und die eher zerbrechlich aufgebaute Denkweise des Löwen sehr schnell negativ beeinflusst werden kann.

Es zählt der Wille zur Weiterentwicklung.​

Die größten Sportler_innen und Führungspersönlichkeiten verstehen, dass man im Laufe eines Lebens nicht immer erfolgreich sein kann. Jeder Mensch hat positive und negative Erlebnisse. Wie man jedoch mit negativen Voraussetzungen und Erlebnissen umgeht, ist ausschlaggebend für das subjektive Glücksempfinden [3] und für den weiteren Erfolg [4]. Erholt man sich nie wieder von einem desaströsen Rückschlag oder entwickelt man eine wachstumsorientierte Mentalität, um auch aus negativen Erlebnissen etwas zu lernen? Denn wie schon in unserem Artikel über das zielorientierte Arbeiten erläutert, lernt das Gehirn durch positive und negative Erlebnisse, sein Verhalten anzupassen und zu optimieren. Positive und negative Erlebnisse sind beide wichtig, weil das Gehirn ohne sie nicht richtig lernen kann.

Unser Tipp: Versuche dich an ein negatives Erlebnis aus deiner Vergangenheit zu erinnern. Hattest du damals als Reaktion auf das Erlebnis eher eine feste oder eine wachstumsorientierte Denkweise? Kennst du jemanden mit einer festen Denkweise und wie hat diese Person auf ein negatives Erlebnis reagiert? Eventuell wirst du schon durch diese einfache Überlegung merken, an welchen Stellen du deine Mentalität verbessern kannst, um zukünftig jeder Art von Erlebnis gewachsen zu sein.

#trainyourbrain

Wenn dich dieser Artikel interessiert hat und du mehr zu diesem Thema wissen möchtest, dann kontaktiere uns gerne via info@neuro11.de. Wir freuen uns auf deine Anfrage.

Referenzen

[1] Homepage von Carol S. Dweck: Link

[2] Interview mit Carol S. Dweck: Link

[3] The Journal of Positive Psychology Artikel: Link  

[4] PNAS Artikel: Link